wanderlust = n, [won-der-luhst], a strong innate desire to rove or travel about
In Irland: hit the road, Jack!
diekremserin on the go und Irish by Heart

03.05.2018

*Werbung* Frühling im Weinviertel

Die Museen Niederösterreichs öffnen am 12. + 13. Mai 2018 wieder mit Sonderprogramm ihre Pforten für alle!


Raus in die Natur heißt es im Museumsdorf Niedersulz im Norden von Wien. In knappen 50 Minuten im Auto parke ich genüsslich am Parkplatz für den großen Besucheransturm. Familien mit Kindern, Pärchen, ein paar Hunde und wir - Gudrun, Veronika und ich - machen uns auf den Weg zur Kassa, die gleichzeitig Shop und Café für Veranstaltungen beinhaltet. Für die Landesausstellung wurde dieses Areal ausgebaut. Denn damit ist das Museumsdorf durchgestartet.

Spaziergang im "alten" Dorf © diekremserin on the go

Zurück in die Zukunft

Viel früher, schon 1979 ging es allerdings los mit der Einzelinitiative eines späteren Restaurators, Josef Geissler, der das erste Haus ab- und in Niedersulz am Sulzbach wieder aufgebaut hat. Um es zu erhalten. Um zu zeigen, wie frühere Bauweise, wie Einrichtung und wie Handwerk funktioniert. Bis auf 80 Häuser und Objekte ist es bis heute angewachsen, die nächsten Projekte schlummern bestimmt schon im nun 68-jährigen Museumsgründer. Er ist der einzige, der auch tatsächlich auf dem Areal lebt und immer wieder an den einzelnen Objekten herum-restauriert. Detail-verliebt und perfektionistisch trägt er, gemeinsam mit seinem Team Bauprojekte ab und stellt sie im Dorf wieder auf. Ich wusste bis dato nicht, dass es sich hier nicht um ein natürlich gewachsenes Dorf handelt. Sehr spannend, und mit viel Elan erzählt Eva Maria über die unterschiedlichen Geschichten des Dorfes. Eva Maria, gebürtige Wienerin, ist unser Guide. Sie berichtet öfter von ihren ersten Begegnungen mit den Niedersulzern und ihren Eindrücken vom Land.

Meine persönlichen Highlights


  • Lehmgrube
Was bitte ist eine Lehmgrube und wieso braucht man diese? Eva Maria klärt uns auf. Denn eine Lehmgrube hatte im Weinviertel bis ca. 1940 jedes Haus das neu gebaut wurde. Dort wurde Lehm abgebaut, vor allem für den eigenen Hausbau. Somit ersparte man sich sehr viel Baukosten, die Großfamilien halfen zusammen. Der abgebaute Lehm wurde zu Ziegeln geformt und im Trockenen an der Luft getrocknet.

© diekremserin on the go
Lehm © diekremserin on the go

  • Blumen
Ich konnte mich vor lauter Blumen in den Vorgärten, die unterschiedliche Bestimmungen haben (Gartenkräuter, Johannesgarten, einfacher Vorgarten, usw.) nicht zurückhalten. Dauernd musste ich Tulpen in allen Farben, Flieder in weiß und lila und all den anderen bunten Köstlichkeiten fotografieren.




Gespeist wie eine Dorfbewohnerin habe ich im Dorfwirtshaus, das im hellen Gastgarten Spargel - also Essen nach Saison - angeboten hat. Spargel mit Brösel und Erdäpfel, herrlich. Im benachbarten Dorfwirtshaus aus dem frühen 20. Jahrhundert ist eine Greisslerei angeschlossen. Auffällig war das Gitter an der Bar - letztendlich wurden hier nämlich Händler auf ihrer Reiseroute einquartiert, die zuvor zu tief ins Glas schauten. Somit waren Alkohol und Kellnerinnen gesichert vor den schlafenden Händlern.

Nach der Stärkung im echten Wirtshaus, wo am Wochenende des Museumsfrühlings Kirtag wie früher stattfinden wird, mit zünftiger Blasmusik und Bespielung in den verschiedenen Häusern, schauen wir uns noch die drei aktiven Häuser an: es wird gesponnen, es wird geräuchert und geschmiedet.

Aufbruch nach Orth an der Donau


Auch in Orth der Donau ist Aufbruch, denn im museumORTH, direkt im Zentrum der DonauAuen im 2. Geschoss, widmet sich Hilde Fuchs als Kuratorin heuer großen Frauen. Frauenpower bieten ab 13. Mai Caroline Bonaparte, die jüngste Schwester des berüchtigten Napoleon, die hier im Schloss Exil suchte und fand und Anni Rosar, die als Schauspielerin neben Hans Moser jahrelang brillierte.

Sonst hat sich das Museum zum Auftrag gemacht andere Sammlungen, die nicht mehr in Museen gezeigt werden können, auszustellen und ihre Geschichten aufzubereiten. Zum Beispiel, sehr eindrucksvoll, Bienenstöcke in jedweder Variation aus dem ehemaligen Imkermuseum.
Sehr spannend ist in Orth natürlich auch die Zusammenarbeit zwischen Schloss und Donau, zwischen Auen und Dorf.

Verschiedene Vermittlungsformate können im museumORTH wahrgenommen werden © diekremserin on the go
Verschiedene Vermittlungsformate können im museumORTH wahrgenommen werden © diekremserin on the go

Nicht verpassen!



Ein ganz besonderes Schauspiel erlebst du am Museumsfrühling-Wochenende mit Maxi Blaha. Sie schlüpft in die Rolle von Emilie Flöge. In einem Einpersonenstück erleben die ZuseherInnen Geschichten der berühmten Künstlermuse und Frau des Gustavs, der mit seinem Kuss im Schloss Belvedere Besucherströme anzieht.


Lasst die Frau ihre Geschichte erzählen. Seid gespannt, was sie in Orth alles erlebt hat und welche Verbindung sie zu den Franzosen hat, die sie verlassen hat. 1818 flüchtete die Jüngste der Bonaparte-Familie nach Orth. Was sie wohl hier getrieben hat?

  • Architektur

Ein besonderer Genuss ist das ehemals baufällige Schloss auch von außen. Denn dort können die vier Türme, der Innenhof und auch das umgraben Schloss sehr gut angesehen werden. Ich liebe Details. Was ist von der ursprünglichen Substanz noch geblieben? Was ist neu? Wie wurde mit dem Alten umgegangen? Dazu zählt auch eines der schönsten Ausstellungsstücke, das Orther Portal.

So viele Bienenstöcke © diekremserin on the go 



Schon in Vorbereitung auf die besten Schmankerl waren Gudrun (reisebloggerin.at) und Veronika (flugentenblog.com) mit mir auf Tour durch zwei ausgewählte Ausflugsziele, die von Wien wunderbar zu erreichen sind. Die beiden erzählen ein paar andere Geschichten vom #museumsfruehling.

Weitere Fotos:

Museumsfrühling Niederösterreich 2018

10.04.2018

Die Museen Niederösterreichs im schönsten Kleid

Der Frühling zieht ein in Niederösterreich (passend zur Marillenblütenwoche!) und damit auch ein buntes Kleid an Ausstellungen, von Niedersulz bis Asparn (MAMUZ) über herrliche Veranstaltungen in St. Pölten und Krems. Dabei bietet sich der ein oder andere Ausflug am Wochenende, oder mal unter der Woche (wenn Zeit!) an ins schöne Flach- und Hügelland Niederösterreichs zu schauen.


Hundertvierundzwanzig 


Tatsächlich machen 124 Museen aus allen vier niederösterreichischen Vierteln beim diesjährigen Museumsfrühling mit, der am 12. und 13. Mai 2018 ganztägig zu den angegebenen Öffnungszeiten stattfindet. Schon im letzten Jahr war ich am Museumsfrühling und davor unterwegs und habe euch ein paar Kuriositäten mitgenommen, zum Beispiel das Schloss Traismauer und das Römermuseum Mautern.  

Mit der Reisebloggerin, Wiederunterwegs und Flugentenblog on Tour

Auch meine Kolleginnen Gudrun, Angelika und Veronika beschäftigen sich mit den kulturellen Werten des Bundeslandes rund um Wien. Ausfliegen werden wir nach Niedersulz, das Museumsdorf war schon letztes Jahr heiß begehrt, und museumORTH, in dem Künstlerin und Kuratorin Hilde Fuchs wunderbar spannendes Programm bietet (z.B. Maxi Blaha als Klimts Emilie Flöge!). Angelika hat im Rahmen der TOP Ausflugsziele im vergangenen Jahr einige Ziele besucht, die auch in diesem Jahr schon aus dem Winterschlaf erwacht sind und besonders am Muttertags-Wochenende zu empfehlen sind, Museen inklusive. Oder genießt ein Glaserl Wein am Wagram und verbindet dies mit einem schönen kulturellen Highlight.

Museumsfrühling 2017

Was soll ich euch sagen? Auf die Räder, ab in den Zug und rein ins Vergnügen Niederösterreich. Streicht euch den Kalender rot an. Ich werde euch noch mit Tipps und Tricks rund um die richtige Veranstaltung am Museumsfrühling Niederösterreich versorgen.

Tipp: Am 12. Mai findet in St. Pölten, ausgehend vom Stadtmuseum St. Pölten ein Instawalk statt. Bei Interesse gerne für Infos bei mir melden!


10.03.2018

Was passiert nun? News rund um diekremserin on the go...

Es war so ruhig um mich. Wie schön.

Seit etwa Oktober 2017 arbeite ich zeitweise sehr intensiv, mal weniger intensiv an einem Relaunch. Ja, nach zwei Jahren in meinem diekremserin on the go Design ist doch wieder Veränderung angesagt. Aber Achtung:

Melde dich für den neuen Newsletter an, der meine Geschichten auf Deutsch weiterhin direkt an deine Mailadresse schickt, denn bald verschlägt es mich auf die grüne Insel. Wie jedes Jahr, aber diesmal etwas länger.


Irish by Heart

Dann kommt Irish by Heart im April. Um Up To Date zu bleiben, empfehle ich dir den Newsletter Update aus Irland. Melde dich gleich hier für die erste Geschichte (Kein Scherz, geht am 1. April 2018 raus!) an:

Hier geht's lang zu den Geschichten...


Ach, und teile die News doch auch mit deinen Freunden auf Facebook, Instagram oder Twitter. Oder per Mail.

Was ist neu? Was erwartet dich bei Irish by Heart

Neben meinen Geschichten, die du auf meinem jetzigen Blog schätzt, kommen ein paar mir sehr wichtige Aspekte hinzu:
  • Nachhaltiges Reisen mit Planungstipps und Reiserouten
  • Wanderwege, Radfahroptionen und Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum optimierten Reisen
  • Irische Kulinarik direkt von den Produzenten
  • Interviews mit Kunstschaffenden, kreativen Köpfen in der Küche und am Feld
  • Vergleichsblicke in alle Welt
  • Direkte Partnerin in Österreich - Irish Austrian Connection
Ich freue mich auf neue Abenteuer, neue Erkenntnisse und viele, viele, viele neue Geschichten, die ich mit euch teile und die ihr kommentiert... 

Bring it on, April 2018! 


13.01.2018

Happy Guest in Brno

Mit dem FlixBus nach Brno, Brünn, etwa 48 Minuten von der nördlichen Grenze Österreichs, kostet das Vergnügen die Stadt zu besuchen ca. 20 Euro. Hin und Retour. Wenn du früh genug buchst, sparst du dir wahrscheinlich noch den ein oder anderen Euro. Auf in den Norden. Zumindest nördlicher als Krems...

Willkommen in Brno!

Österreichische Nachbarländer zu bereisen, die es zur Genüge gibt, bringt Freude daran neues über die gemeinsame Geschichte zu lernen und vor allem die Menschen kennenzulernen. Hat sich Nebel erst verzogen, der über dem Norden Österreichs liegt und alles in eine mystische Ruhe versetzt (Waldviertel, hallo!), bringt Sonnenschein die ländliche Gegend zum Glänzen. Auch die Stadt, die ich noch vor Weihnachten, mit Märkten und Menschen überall, besuchte, feiert mit Glamour habsburgische Architektur, feine Straßenzüge und vor allem, hervorragendes Essen. 

Mit Judith von Two-Drink ist es immer gut speisen, das weiß ich bereits. Aber Brünn überraschte mich mit Feinheit im Geschmack, Exaktheit im Service und einer immensen Freundlichkeit. Denn, wie wir wissen: Das Essen schmeckt nur, wenn der Service stimmt... 

Brno wünscht Guten Appetit im Kohout NA VÍNĚ! 

Auf gut Glück ins Kohout NA VÍNÊ zu schauen ist bei Judith und mir positiv ausgegangen. Wir wurden durchgewinkt und an einen netten Tisch gesetzt. Die großen Fenster lassen im Winter nach 17 Uhr kein Licht mehr aus dem Park rein, in dem sich das Lokal befindet. Aber der kleine Raum wirkt dadurch deutlich größer und gemütlicher. Eine große Runde findet sich unmittelbar neben uns ein, sie unterhalten sich auf Tschechisch, lachen viel und dennoch wirkt nichts davon aufdringlich oder zu nah. Das spektakuläre Weinregal, das in die Eingangswand integriert ist, lässt auf den einen oder anderen guten Tropfen hoffen. Judith entscheidet sich für Wein aus Tschechien, ausschließlich zu den Gängen. 

Chef's Choice. Immer eine Empfehlung, denn besser als der Küchenchef auszuwählen geht meiner Meinung fast nicht. 

Der Einstieg war schon der Hammer...



Kohout na Vine, Brno
Oh, Hallo, wunderbares Gericht, mit Fairy Dust... © diekremserin on the go


Kohout na Vine, Brno
Was für ein Süppchen. © diekremserin on the go


Kohout na Vine, Brno
Gebackene Leber. Mit Glas. Oder so © diekremserin on the go


Kohout na Vine, Brno
Rosa gebraten, Soja, und ein bisschen Süss... © diekremserin on the go


Kohout na Vine, Brno
Und zum Schluss. Wirklich süß... © diekremserin on the go

Happy guest! 

04.01.2018

2017 vs. 2018

Ganz im Ernst. 2017 begann deutlich spektakulärer. Inmitten von chilenischen Böllern in der Hauptstadt Santiago de Chile. Kurz davor noch mit 16 Kilo Gepäck am Rücken im Torres del Paine Nationalpark. 2018 begann mit Bleigießen, Conny Lee im Ohr und The Big Lebowski.


Adventurous Chile - 262

Vielleicht ist das Spektakuläre vorbei? Oder es kommt im Laufe des Jahres? Ein kleiner Blick auf meine Reisen 2017 lassen vermuten, dass ich nicht zur Ruhe kommen werde, mir weitere Reiseziele vorzunehmen. Vielleicht ein bisschen ruhiger. Vielleicht ein bisschen entspannter. Vielleicht nicht ganz so ausgelassen.

Zweitausendsiebzehn. Zwischen Selbstfindung, Reflexion und Aufbruch

#naturgemäsz reisen
Reisen in den Heimatort Großriedenthal, Wagram. © diekremserin on the go

Zweitausendachtzehn. Gelassenheit bringt neue Themen

1. Nachhaltiger Reisen und Leben

Nehme ich den Zug, den Bus, die Fahrgemeinschaft oder setze ich mich selbst ins Auto? Was ist mit einer Fahrradreise oder einem langen Wanderweg, der mich von A nach B bringt? Obwohl ich kein Auto besitze, bin ich in gewissen Lagen auf eines angewiesen. Fahre ich aufs Land, raus aus der Stadt, besteht kein gutes Verkehrsnetz, das mich flexibel dort abliefert wo ich hin will. Schon gar nicht Sonntags. Dennoch versuche ich den Mega-CO2-Bringer zu vermeiden.

Ein erstes Vorfühlen in diese Richtung im Jahr 2018 bringt mich nach Portugal, wo ich auf dem Camino Portugals knapp über 100km gehen werde. Slow down. Take it easy.

Ach, und das Flugzeug. Wie kann ich es umgehen? Schwer, denn schneller, unkomplizierter und günstiger komme ich kaum an Reiseziele. Vor allem an jene, die weiter weg liegen. Aber auch hierfür wird mir eine Alternative einfallen… oder?

2. Bio-Lebensmittel und wie sie entstehen Verstehen

Im Überfluss lebend überlege ich sehr genau, welche essbare Produkte ich kaufe und wie ich sie in meinem Speiseplan als Zutaten verwende. Backe ich mein Brot selbst? Oder kaufe ich es vom lokalen Bäcker, der seine Semmel auch in Bioqualität anbietet? Erst kürzlich stand ich selbst hinter dem Backbrett und habe Brotteig gefallen. Meditativ. Ich sollte das viel öfter machen. New Year’s Resolution oder Wirklichkeit?

Im Lesachtal in Kärnten konnte ich nachhaltigen Lebensstil und Slow Food genauer kennenlernen, zum Beispiel beim - eben - Brotbacken mit der Oma. Spannend wird zukünftig auf meinem Blog auch der Aspekt des Woher. Wer ist zuständig für das Sähen des Getreides, mit welchen Mitteln wird es behandelt und wie funktioniert die Verarbeitung? Dass ein Bauer oder eine Bäuerin viel zu erzählen hat, wird mir immer klarer. Niemand anders ist so mit der Natur verbunden, weiß um Fruchtfolgen und Samenstände und kann sein Wissen weitergeben.

Ach, und da möchte ich mir auch gleich noch Fleisch, Milch, Gemüse und alles weitere auf meiner Zutatenliste ansehen um ein gutes Essen zu kochen. Hierzu zählen auch, no na, gute Kochbücher mit Ideen aus aller Welt… Keine Sorge, Rezepte schreibe ich keine, denn, das würde zu weit führen.



Besonders inspirierend finde ich den Podcast With Relish, der vierzehntägig über Essen, Kochen, Trinken und die Entstehung von Genussmittel spricht.


3. Irland: Von Innen nach Außen, von links nach rechts, von Nord nach Süd

Die beiden angesprochenen Themen der lebensfüllenden Nachhaltigkeit und der lebenserhaltenden Mittel - Essen und Trinken - vereine ich im Jahr 2018 mit meiner großen Liebe Irland. Wenn mich die Iren wollen, dann bleibe ich ihnen. Endlich nehme ich mir Zeit, die Insel zu erkunden. Neben den bereits sehr intensiv entdeckten Gebieten, knöpfe ich mir den Norden - Nordirland und Donegal - den Westen - Sligho und Mayo - den Süden und natürlich auch die Mitte Irlands vor. Mal sehen wie weit ich komme…

Ireland - 10 years later: Kildare, Tipperary, Dublin, Killarney and Dun Laoghaire
Im County Kerry, Nationalpark von Killarney. © diekremserin on the go


4. Digitale Bildung, endlich wieder studieren!

Nein, das bedeutet nicht, dass ich Kurse über Social Media mache - ich könnte welche halten,… - sondern, dass ich mich im Hinblick auf meine jahrelange Erfahrung im Bildungsbereich im Museum mit dem Digitalen und seinen Tücken für Institutionen auseinandersetzen werde. Als Studentin. What up!?

Nun werde ich also wieder lernen müssen zu schreiben, zu lesen, genauer nachzudenken und: zu forschen. Am 15. Jänner geht’s los, danke an die University of Edinburgh für das geniale Programm. Wish me luck!


5. Die What Makes You Happy-Box Befüllen

Einmal in der Woche, sonntags, rückblickend auf die Woche zu schauen. Was hat mich glücklich gemacht? Woran denke ich gern zurück? Welches Gefühl möchte ich mitnehmen in die kommende Woche? Fragen wie diese zu beantworten, auf ein Zettelchen zu schreiben und 52 Mal zu sammeln. Ein Stück Glück für jede Woche. Darauf freue ich mich sehr und bringt mir schon jetzt ein wahnsinnig entspanntes Gefühl. Denn ich weiß: Jede Woche hat mindestens ein minimales Stück vom Glück. Und wenn ich mich an eine besondere Lichtstimmung erinnere, einen schönen Satz in einem Buch oder ein gutes Gespräch mit Freunden.

Zur Einstimmung hör doch den The Women's Podcast von The Irish Times.

South and East in Europe
Prost und Prosit, 2018... © diekremserin on the go

Happy 2018 to you, remember, I am Irish by Heart... 


20.11.2017

Hundertprozentiger Genuss im Kochatelier

Ich hab gar nicht gewusst wie viel man falsch machen kann.
- Thomas Hüttl
Eine Schürze für jeden... © diekremserin on the go
Eine Schürze für jeden... © diekremserin on the go

Ich auch nicht. Während ich neben dem Koch Thomas Hüttl stehe und ihn beim Schneiden von Zwiebeln beobachte, beim Aufschlagen des Mousse au Chocolat, das zur Nachspeise gereicht wird, erzählt er von seiner Karriere in der Sternegstronomie, der Entscheidung sich selbstständig zu machen und seinem Kochatelier in der Wiener Schönbrunnerstraße.

Thomas Hüttl in Action © diekremserin on the go
Thomas Hüttl in Action © diekremserin on the go 

Wir sind alle mit dabei. Zucchini-Risotto mit Kürbiskernöl © diekremserin on the go
Wir sind alle mit dabei. Zucchini-Risotto mit Kürbiskernöl © diekremserin on the go 

Ob Reiseblitz, Creativelena oder Quintessenz. Wir Blogger machen mit! © diekremserin on the go
Ob Reiseblitz, Creativelena oder Quintessenz. Wir Blogger machen mit! © diekremserin on the go

Weihnachtsessen?  © diekremserin on the go
Weihnachtsessen?  © diekremserin on the go

Das perfekte Dessert darf nicht fehlen... Mousse au Chocolat © diekremserin on the go
Das perfekte Dessert darf nicht fehlen... Mousse au Chocolat © diekremserin on the go



Langsam und mit nachhaltigem Respekt dem eigenen Tempo des Lebens gegenüber hat sich Thomas sein eigenes Labor rund um eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, dem genussvollen Essen, aufgebaut. Aber glücklicherweise nicht nur für sich selbst, um neue Rezepte zu probieren, mit den vielen Ölen zu experimentieren, sondern vor allem um mit und für andere zu kochen. Für andere, weil du Thomas buchen kannst. Bei seinem Angebot Rent a Chef stehen dein Menü, dein Speiseplan, deine genussvollen Ideen im Mittelpunkt. Dann kommt Thomas direkt vor Ort in deine Küche. "Es ist immer wieder eine Herausforderung in einer fremden Küche und mit den Gegebenheiten zu arbeiten." Meint er schmunzelnd während er die Zucchini für das entstehende Risotto stiftelt. Was ihn glücklich macht ist, dass seine Kunden immer wieder - der Top-Returner ist bei seinem 15. Mal - zu den Abendkursen mit Spezialthemen kommen. Ein thematischer Schwerpunkt ist Kochen und vor allem Essen mit Wein. Von der Rückkehr von Wine Food Pairing nach einem Hype in den 1990er Jahren spricht man beim Weingut Erich & Walter Polz in der Südsteiermark. Sohn und Neffe Christoph Polz hat den Traditionsbetrieb bereits übernommen und mit einigen Adaptionen in moderne Produktion und Geschmack übertragen. Wir trinken Spielfelder Sauvignon Blanc als sinnvollen Begleiter. In der Nase fruchtig und blumig, am Gaumen opulent und klar. Ich versuche den Riech-, Trink- und Schmeckanleitungen zu folgen. Beim ersten Schluck geht die Reise geschmacklich wie gedanklich in die Südsteiermark. Dort war ich ja schon mal... in der Gegend zumindest. 

Neben dem Grünen Gold, dem Kürbiskernöl, der goldgelbe Genuss: Sauvignon Blanc aus der Südsteiermark. © diekremserin on the go
Neben dem Grünen Gold, dem Kürbiskernöl, der goldgelbe Genuss: Sauvignon Blanc aus der Südsteiermark. © diekremserin on the go 

Das Kochatelier vereint neben Thomas' Angeboten österreichische Produkte, wie zum Beispiel den herrlichen Käse aus der Käsemacherwelt Heidenreichstein. Dort, im nördlichen Waldviertel, steht Käse am Speiseplan. Begonnen wurde mit dem Schafkäse-Gupferl, das in den Heurigenregionen Niederösterreichs bereits seit ein paar Jahren als Alternative zu Hauerjause und Saure Wurst gereicht wird. Vor Ort kannst du dich aber über die Produktionsprozesse informieren, und die Köstlichkeiten kaufen sowie verspeisen. Genauer ansehen möchte ich mir in Kürze die kulinarische Besonderheit des Frühstücks oder das Jahreszeiten-Menü.

Käse in jeder Variation. Aber, auch das Schafkäse-Gupferl darf nicht fehlen... © diekremserin on the go
Käse in jeder Variation. Aber, auch das Schafkäse-Gupferl darf nicht fehlen... © diekremserin on the go
Spannend finde ich besonders das Kochen mit dem heiligen Gral der Steiermark: Dem Kürbiskernöl. Als Ölbasis und zum Verfeinern nimmt Thomas das schmackhafte Öl, und fügt es großzügig zum Risotto. "Ich bin Ölspezialist...", meint er lachend und weist auf sein Regal, das mit feinen Ölen gespickt einlädt mehr darüber zu erfahren. Die Ölmühle Fandler ist somit ein guter Partner. Denn neben feinsten naturbelassenen Speiseölen können im 1926 gegründeten Familienunternehmen auch Mehle, Salze, Essige und Kerne aller Art verkostet und gekauft werden. Alles Bio.

In Thomas Hüttls Kochatelier kommen mit GenussReisen und KreativReisen also Komponenten zusammen, die stimmig sind und Lust auf mehr machen. Vor allem der nächste Geburtstag kommt bestimmt... oder Weihnachten? Wäre so ein Ausflug in die Steiermark nicht wieder einmal angebracht? Oder lade Thomas doch zu dir in die Küche ein....

Auf Instagram poste ich immer wieder spannende Stories... Bloggers on Tour © diekremserin on the go
Auf Instagram poste ich immer wieder spannende Stories... Bloggers on Tour © diekremserin on the go

Der Artikel entstand auf Einladung von KreativReisen Österreich und GenussReisen Österreich.

05.11.2017

Hit the road, Jack!



Auch wenn Ray Charles hier abgeschrieben wird, für mich ist der Song des legendären Musikers die ultimative Roadtrip-Untermalung. Deshalb war der Track dabei, als ich mir meinen süßen Nissan von Argus Car Hire in Dublin geliehen habe und mich auf den Weg machte. Auf den Weg?

Ein irischer Roadtrip

Du hast in den letzten paar Monaten, sogar Jahren, schon so einiges an meiner Liebe zu Irland mitbekommen. Entweder befand ich mich auf diesen Reisen aber ausschließlich in der Hauptstadt Dublin oder in Obhut meiner lieben Freunde und Freundinnen. Diesmal, auf mich allein gestellt, im Auto. On the road.

Meine Route führte mich von Dublin County Kildare, wo ich in Kildare Town meine Au Pair Familie wieder traf, nach 10 Jahren - in einem Beitrag habe ich schon darüber berichtet. Von dort fuhr ich weiter, gen Südwesten, ins schöne Tipperary. In einer winzigen Ortschaft lebt Lynn Kirkham, Künstlerin, die ich im Studio besucht habe. Sie arbeitet an großen Objekten für öffentliche Plätze und strahlt eine unglaubliche Lebensfreude aus. In ihrem Garten hält sie Gemüse, zieht ihre eigenen Samen daraus und lebt mit ihren Pferden ganz versteckt. Momentan arbeitet sie an einem Buch - ich freue mich darauf es quer zu lesen, ihre spannende Reise durch Irland zu verfolgen und mit ihr zu sein. Nach einer innigen Umarmung und dem obligatorischen "Take it easy!", führte mich mein Weg nach Limerick. Dort, wo beim St. John's Castle viele geheimnisvolle Geschichten erzählt werden, klaubte ich meinen Cousin Peter auf, der sich in den vergangenen Jahren ebenso in Irland verliebte. Mit ihm und seinen Roadstories (begnadeter Hitch-Hiker) im Gepäck tuckerten wir etwa drei Stunden durch die schönsten Landschaften des irischen Westens. Obwohl, nicht ganz. Die kamen erst am Tag darauf. Nach Killarney.

Frühmorgens in den Straßen von Temple Bar, direkt in Dublin. Leere. © diekremserin on the go
Frühmorgens in den Straßen von Temple Bar, direkt in Dublin. Leere. © diekremserin on the go
Mein Auto,... © diekremserin on the go
Mein Auto,... © diekremserin on the go

Fußgänger dominieren die Stadt. Yeah! Zumindest um 8 Uhr morgens, am Samstag. © diekremserin on the go
Fußgänger dominieren die Stadt. Yeah! Zumindest um 8 Uhr morgens, am Samstag. © diekremserin on the go

Mein Au Pair Hündchen. © diekremserin on the go
Mein Au Pair Hündchen. © diekremserin on the go

Ein Highlight meines Trips war eindeutig das Russborough House & Parklands mit Ingrid, meinem Guide © diekremserin on the go
Ein Highlight meines Trips war eindeutig das Russborough House & Parklands mit Ingrid, meinem Guide © diekremserin on the go


Postkartengefühle? Ja, ein bisschen. Hier vor Muckross House im Killarney National Park © diekremserin on the go
Postkartengefühle? Ja, ein bisschen. Hier vor Muckross House im Killarney National Park © diekremserin on the go

Irland ist gut zu mir. Sonnenschein, herrliche Sonnenuntergänge. Mildes Wetter. Und einen bescheidenen Reisepartner © diekremserin on the go
Irland ist gut zu mir. Sonnenschein, herrliche Sonnenuntergänge. Mildes Wetter. Und einen bescheidenen Reisepartner © diekremserin on the go

Lady's Point. Am Ring of Kerry tummeln sich auch im Oktober noch die Touristen. In den warmen Monaten ist es dort nicht auszuhalten. Aber am besten gegen die Rundreiserichtung fahren. Und ausserhalb der Saison. Dann hast du die Ausblicke für dich. Allein. © diekremserin on the go
Lady's Point. Am Ring of Kerry tummeln sich auch im Oktober noch die Touristen. In den warmen Monaten ist es dort nicht auszuhalten. Aber am besten gegen die Rundreiserichtung fahren. Und ausserhalb der Saison. Dann hast du die Ausblicke für dich. Allein. © diekremserin on the go

Ein Treffen der Reisewütigen, Unaufhaltbaren, Wanderern, Foodies und Schreiberlingen

Eine Konferenz für jene, die schreiben, reisen und recherchieren und lieben was sie tun, ist die #TBex Ireland. Dort fand ich viele Inspirationen um mich neu zu orientieren, meinen Blog breiter zu denken, anders zu schreiben und von den besten der besten zu lernen. Danke für die vielen Gedankenreisen, die ich hier unternommen habe. Ich nenne die TBex Quell des Ursprungs meines neuen Blogging-Ziels. 

More to come... 

Welcome to Ireland. Killarney lässt grüßen. © diekremserin on the go
Welcome to Ireland. Killarney lässt grüßen. © diekremserin on the go

Hoi. Ich bims... © diekremserin on the go
Hoi. Ich bims... © diekremserin on the go
Von der Konferenz gefüllt mit Inhalten, Ideen und Kontakten, setzte ich mich wieder ins Auto, zurück nach Dublin. Meine Woche war um. Der Flieger startet pünktlich. Davor noch eine Nacht im wunderbaren Royal Marine Hotel in Dun Laoghaire, wo ich mir durchaus vorstellen könnte etwas länger zu residieren.

Aber, nun wieder: Hit the road, Jack... 


Herrschaftliches Schlafen. Mit Sonnenaufgang vom Feinsten © diekremserin on the go
Herrschaftliches Schlafen. Mit Sonnenaufgang vom Feinsten © diekremserin on the go


Good night, and good luck © diekremserin on the go
Good night, and good luck © diekremserin on the go

Blogs, die ich dir empfehle: 

  • Viajar pela Europa: Gisele Almeida, eine herrlich erfrischende Brasilianerin, die in Stockholm lebt und arbeitet, schreibt über ihre europäischen Entdeckungen. Ehrliche Empfehlung. Auch zum Schmunzeln auf YouTube
  • Small Town Washington: Lara Dunning ist Foodie. Liebt also alles was mit Essen, Trinken und der Zubereitung dessen zu tun hat. 
  • Ann Cavitt Fisher: Writer, Traveler, Cancer Survivor. Eine starke, inspirierende Frau, die ich sofort ins Herz schließen wollte. Ihre Fotos und ihre Geschichten sind fantastisch. 
  • The Curious Explorers: Daniels and Claire sind mir durch ihre Begeisterung zum Marathon Laufen und dem Schreiben im Gedächtnis geblieben. Wahre Entdecker! 

Thanks Ireland, once again. I'll see you. © diekremserin on the go
Thanks Ireland, once again. I'll see you. © diekremserin on the go



22.10.2017

5 Dinge, die du nicht beachten musst, wenn du nach Süd-Osteuropa fährst

Ständig, über Monate hinweg, wurde ich mit der Frage konfrontiert, wieso ich Interesse an einem Urlaub - dem zweiwöchigen Sommerurlaub - in den Ländern des Südens Europas habe. Sprich, Ex-Jugoslawien, die Länder, die vor etwa 30 Jahren von Kriegsschrecken geprägt, zu neuen Republiken heranwuchsen und sich emanzipierten. Und es immer noch tun. Folge Oisin Hoy, einem irischen Instagrammer, der sich seit (gefühlten) Monaten auf Reisen dort aufhält oder Frage Jan Pöltner von 1000 Things To Do in Vienna/Austria, der seinen Sommerurlaub ebenso auf einem Roadtrip durch die südlichen Länder wagte.


Was du nicht beachten musst, wenn du die Reise nach Süd-Osteuropa antrittst

1. Dein Auto bewachen

Einen Satz, den ich auch nicht mehr hören konnte und der sich auf der Reise als Klischee herausstelle: Passt auf euer Auto auf! Egal, ob in Albanien, Serbien, Montenegro oder Bosnien und Herzegovina, das Auto war safe. Es war nicht Objekt der Begierde und nicht zum vermeintlichen Diebstahl freigegeben, weil eine österreichische Nummernplakette angebracht war. Um ehrlich zu sein, gerade in Montenegro, wo in Kotor am Meer die Parkplatzsituation sehr schwierig war, der Skoda Yeti auf einem nicht ausgewiesenen Parkplatz stand, waren viel heißere (und vor allem teurere, somit begehrenswertere) Schlitten unterwegs. Das Auto als Prestigeobjekt, ja, aber nicht von anderen. Klug ist es dennoch in eine gute Versicherung zu investieren, denn vor allem in Städten kommt es leicht zu kleineren Touchierungen mit anderen Fahrzeugen. In Albanien, wo wir in Shkodra übernachteten, sind viele Mopeds, Radfahrer und Fußgänger auf stark befahrenen Straßen unterwegs. Hier sind Vorsicht und vor allem ein waches Auge angebracht!

Die grüne Versicherungskarte ist in jedem Fall zu besorgen, denn sie ist auch an den Grenzen vorzuweisen. Ein internationaler Führerschein ist nicht notwendig.

2. Angst vor öffentlichen Verkehrsmittel haben

Außerdem muss es nicht immer das Auto sein. Auf der Reise begegnete ich Australiern, US-Amerikanern und Spaniern, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln von einem Land ins nächste fuhren. Natürlich ist mehr Zeit einzuplanen, da gerade das sehr gut ausgebaute Bussystem dennoch Lücken hat. Wartezeiten auf Busbahnhöfen oder Staus sind keine Seltenheit. Mit etwas mehr Zeit und weniger geplanten Zielen steht einer Reise mit Bus und Zug nichts im Wege. Die sehr auskunftsfreudigen BewohnerInnen geben auch sehr genau Bescheid, wann welches Verkehrsmittel wo wegfährt. Auch zwischen Reisenden werden Geheimtipps gerne abends im Hostel ausgetauscht. Im schlimmsten Fall übrigens, wenn weder Bus noch Bahn existieren, wirst du von deinem Gastgeber von Ort A nach B gebracht. Auch drei Stunden lang.

3. Stress machen beim Buchen von Hotels/Hostels oder ähnlichem 

Vorab-Buchen erzeugt zusätzlich Stress. Eine zu geplante Reise durch den Balkan führt eher zum eiligen Durchfahren der einzelnen Länder, die alle eine spannende Geschichte und diverse Kulturen sowie damit zusammenhängend Religionen mit sich bringen.

South and East in Europe
Frische Zutaten und mit Liebe gekocht © diekremserin on the go


Zum Beispiel auf der Wanderung zwischen Valbona und Theth in Albanien, hätte ich gerne noch ein bis zwei Tage angehängt. Wieso? Es gibt so viele herrliche Wanderrouten, die im Tal von Valbona möglich sind. Dass die Tageswanderung dennoch eine große Errungenschaft ist, siehst du auch im Video der Nomadasaurus. Mehr Zeit, um besser anzukommen und vor allem das herrliche Essen bei Arben, unserem Host, auszukosten. Alles kommt aus dem eigenen Garten, das Brot wird frisch gebacken und am Bach neben dem Haus kannst du dich im Sommer wunderbar abkühlen. Auch im kleinen Dorf Theth selbst ist ein längerer Aufenthalt empfehlenswert. Einerseits um die Wanderung, die zwischen sechs und acht Stunden dauern kann zu verarbeiten und andererseits um auch hier die Wanderrouten auszuforschen.

South and East in Europe
Ausblicke im Nebel © diekremserin on the go 


South and East in Europe
Hier wird draussen gekocht bei Arbens Familie © diekremserin on the go

4. Kultur aktiv zu suchen, denn...

...sie kommt einfach zu dir. So wie in Shkodrä, Albanien, wo wir am Internationalen Tag der Fotografie ankamen, Lucien den Kurator des Marubi Museums kennenlernten und über digitale Kunst und Medienkunst sprachen, über Fotografie und die Möglichkeit seines Museums internationaler Player zu sein. Was für ein Ort! 

South and East in Europe
Marubi Museum am Internationalen Tag der Fotografie © diekremserin on the go

5. Vorab über Geschichte Bescheid wissen 

Geschichte überkommt dich ganz einfach, wenn du zum Beispiel nach Sarajevo kommst. Die Kriegswehen sind spürbar, fast greifbar. Du stehst an der Trennlinie zwischen Osten und Westen, die durch eine tatsächliche Grenze mitten in der Stadt zu besuchen ist. Dort, wo sich habsburgisch-anmutende Architektur von islamisch-geprägter Bauweise trennt, blüht das Leben. Ich stolpere von einer Geschichte in die nächste, treffe Menschen, die mir ihre Sichtweise erzählen und ich mache mir selbst ein Bild von den vielen Perspektiven. Danke an Adnan und Ajla, die mich in Sarajevo durch ihre Heimatstadt begleiten. 

Ich war anfangs etwas eingeschüchtert, sehe aber nach und nach wie sich Diversität in den zusammenkommenden Kulturen erhalten hat, auch wenn es nach dem Bosnienkrieg von 1992 bis 1995 schwieriger wurde und auch hier ein starker Nationalgedanke vorherrscht. Sichtbar gemacht wurde die Geschichte der im Kreuzfeuer stehenden Stadt durch die Rosen von Sarajevo, die an Straßen und Gebäuden angebracht sind, um von den Einschlägen der Granaten zu erzählen.

South and East in Europe
Rosen von Sarajevo erzählen Geschichte beläufig © diekremserin on the go


Im Tee- und Kaffeehaus Čajdžinica Džirlo hingegen lerne ich über den Gastgeber Husein Kaffeezubereitungsarten kennen, von deren Existenz ich nicht wusste. Den Osmanischen Kaffee zeichnet eine intensive Süße aus, die von Zucker und Gewürzen kommt. Eher puddinghaft aufbereitet, schmeckt das Getränk wie eine herrliche Nachspeise. Trotz Lonely Planet Erwähnung ein absolutes Juwel, denn Husein nimmt sich Zeit über seine Stadt zu berichten, teilt Bücher und Magazine aus, spricht etwas Deutsch und kümmert sich um den perfekten Aufguss. Des Tees natürlich. 

South and East in Europe
In Ruhe genießen. © diekremserin on the go

Tipps für GeschichtsliebhaberInnen 

  • Galerija 11/07/95: Ausstellung als Mahnmal und zur Erinnerung an die Besetzung Sarajevos sowie den Genozid an 8.000 Bosniaken in Srebrenica
  • Tunnel Museum Sarajevo: Etwas außerhalb der Stadt nahe zum Flughafen befindet sich der Eingang zum Tunnel, der während der Besetzung Sarajevos als einziges (und stark umkämpftes) Schlupfloch für Nahrungsmittel und Flucht diente. 

Sarajevo, Theth, Shkodra: Orte, an denen ich gedanklich durchatmen und Geschichte inhalieren konnte. Orte, die mich nachhaltig begeistern und die ich auf jeden Fall noch ein zweites Mal besuchen möchte. Ohne Pläne, ohne Angst und ohne Bedenken. Denn die Reise nach Süd-Osteuropa ist leichter als gedacht. 

Safe trip! 


South and East in Europe

Aussicht von einem Hügel in Sarajevo © diekremserin on the go


12.10.2017

ReiseGlück in der Bloggerlounge

ReiseBesuch zum Träumen


Im letzten Jahr erinnere ich mich an einen ganz besonderen Moment im Reisesalon, der Reisemesse für Reiseglück im Apothekertrakt der Orangerie im Schloss Schönbrunn. Ein Gespräch mit der Destination Flandern in den Niederladen stellte sich als kunsthistorische Perle heraus, die mich nachhaltig beeindruckte. Jemand, der beim großen Georg Dehio studierte, jemand, der sich mit der flandrischen Geschichte hervorragend auskannte und jemand, der mit Leib und Seele Reisender ist. Ich war begeistert von der Begeisterung.

Neben den einzelnen, ausgewählten Reisezielen und Hotels und anderen Partnern, die sich im sehr schönen Ambiente des Reisesalons präsentieren, stellt die BloggerLounge seit 2016 einen Fixpunkt dar. Blogger aus ganz Österreich erzählen ihre Geschichten, präsentieren ihre ganz persönlichen Einblicke in Reisen und kommen mit anderen Reisesehnsüchtigen ins Gespräch. So kommt man von der hundertsten Reisegeschichte in die Tausendste.

South and East in Europe
Komm, reise mit mir! © diekremserin on the go


Im Jahr 2017 bin ich dabei im Reisesalon! 

Ich besetze die Bloggerlounge zu folgenden Terminen, Daten und Fakten... aber worüber ich berichten und womit ich dich überraschen werde, das verrate ich natürlich noch nicht. Wär ja sonst fad!

Wo geht deine nächste Reise hin? 


Öffnungszeiten des ReiseSalon:
Samstag, 18.11.: 10.00-20.00 (erstmals länger geöffnet)
Sonntag, 19.11.: 10.00-17.00

Ort:
Schloss Schönbrunn Orangerie und Apothekertrakt
Schönbrunner Schlossstraße 47, 1130 Wien
Eingang über Schönbrunner Schlossstraße

#ReiseGlück #ReiseSalon
Finde den Reisesalon auf Facebook.

Dein Ticket zum ReiseSalon:



11.09.2017

TOP Märchentour

Hoch droben wo Märchen und Sagen erzählt werden, befindet sich die Burgruine Aggstein. Direkter Blick zur Donau gewährleistet. Sonnenuntergänge der herrlichen Art vorprogrammiert. Ein märchenhaftes Top Ausflugsziel in Niederösterreich.

In Echtzeit, heute und gestern

Im Herbst plant Ursula Strauss das Programm für dich. Und bringt Frankenstein. Wachau in Echtzeit belebt die Wachau in ihrer stillen, zurückgezogenen Zeit mit feingliedrigen Erzählungen, lustigen Musikrunden oder theatralischen Aufführungen. Auf der Burgruine Aggstein erzählt August Zirner von Frankenstein. Gänsehaut garantiert.

Ansonsten birgt die Burgruine Aggstein viele Geheimnisse für die ganze Familie. Der Weg vom Parkplatz im Ort Aggstein hinauf zur versteckten Burg ist steil und zum Geschichten Erzählen bleibt atemtechnisch kaum Zeit oder Luft. Aber eventuell lässt sich trotzdem die eine oder andere Sage vortragen. Es muss ja nicht gesungen sein.

Ruine Aggstein
Die Ruine gegen die Sonne von Isaak


Das Rosengärtlein auf Aggstein

Nach der Kuenringer ruhmlosen Ende blieb die Burg Aggstein beinahe ein und ein halbes Jahrhundert Ruine, ein ödes Haus, von Untat wegen mit Recht gebrochen. Hierauf gab es Herzog Albrecht V. seinem vertrauten Rate und Kammerherrn Georg Scheck vom Walde zu Lehen, begabte ihn auch in seiner landesherrlichen Huld mit dem Mautrecht über die den Strom befahrenden Schiffe, und so hub der Scheck im Jahre 1423, wie heute noch auf einer Steintafel ob dem dritten Tore zu lesen, das ,Purgstal' zu bauen an. "Das Purgstal hat angevangen cze pauen her Jorig der Scheckh von wald des nächsten Mantag nach unser Frawntag nativitatis da uon Krist gepurd warn ergangen 1429 Jar."
In harter Frone schichteten die armen Untertanen sieben Jahre lang Stein auf Stein, bis der Bau vollendet war und nun der Ewigkeit zu trotzen schien. Der Scheck aber, übermütig geworden, verwandelte sich aus einem verdienten und allseits geachteten Staatsmanne in einen gefährlichen Raubritter und Schnapphahn, in einen Schreck im Wald und im ganzen Donautale.
Ein nieder Türlein führte wie noch heute in der Hochburg auf eine gar schmale Felsplatte in schwindelnder Höhe.
Ist ein wunderreicher Ausblick in eine Welt göttlicher Schönheit. Unter den Füßen des Wanderers rauscht der Wald geheimnisvolle Weisen und erzählt alte Mären von kühner Recken Streiten, aber auch von Weinen und von Klagen. Der mächtige Strom, den das Dampfschiff furcht, blinkt aus der Tiefe auf. Drüben steigt von Markt Aggsbach und Schwallenbach der Jauerling mit seinen gegen die Donau abfallenden Talrissen, seinen Waldungen, Wiesen und Gehöften bis zur Grenze der alpinen Flora empor. Im fernen Süden schließt das Hochgebirge im bläulichen Dufte das herrliche Bild ab.
Sein Rosengärtlein nannte der Scheck, zur Grausamkeit noch den Hohn fügend, die Platte und stieß die Gefangenen herzlos hinaus, so daß ihnen nur die Wahl blieb, entweder Hungers zu sterben oder ihren Leiden durch einen Sprung in die schauerliche Tiefe ein schnelles Ende zu bereiten.
Ein Gefangener aber hatte das Glück, in die dichte Laubkrone eines Baumes zu fallen und sich so zu retten, ein anderer wurde durch einen hochgemuten Junker, den Sohn der Herrin von Schwallenbach, befreit. Während aber die dem Tode entronnenen Männer nach Wien eilten, um dem Herzog von des Schecken Übeltaten nach Wahrheit zu berichten, entlud sich der Ingrimm des Burgherrn über den armen Jüngling. Scheck warf den Knaben ins Verlies, ja als Späher die Kunde brachten, der Herzog rüste gegen Aggstein, gebot er seinen Schergen, den Gefangenen zu fesseln und über die Felsen des Rosengärtleins in die Tiefe zu stürzen. Schon wollten die Schergen dem Auftrage grinsend Folge leisten, da klang feierlich-leise vom Westufer das Ave-Glöcklein herüber und der Scheck gönnte dem Junker auf seine inständigen Bitten so lange Frist, seine Seele Gott zu empfehlen, bis der letzte Ton des Glöckleins in den Lüften verhallt sei.
Es ertönte aber durch Gottes gnädige Fügung das Glöcklein fort und fort, nicht enden wollte der über des Stromes Wellen zitternde Schall, zur Ein- und Umkehr mahnend des Schecken Herz ... vergeblich; denn nur greuliche Flüche darob, daß das verdammte Geläute nicht verstummen wollte, waren des Schalles Widerhall im verstockten Gemüte des Unmenschen.
Inzwischen aber hatte der Feldhauptmann Georg von Stein auf des Herzogs Befehl in nächtlicher Weise die Burg umzingelt, klingende Münze und die Zusicherung völliger Straflosigkeit öffneten die Tore, und so wurde die letzte Missetat verhindert. Der Scheck wurde gefangen, vom Herzog aller Güter verlustig erklärt und endete sein Leben in Armut und Verachtung.

Quelle: Wachausagen, Erzählt und allen Freunden der goldenen Wachau gewidmet von Josef Wichner. Krems an der Donau. [1920]. S. 53 - 56.


Burgruine Aggstein, Wachau
Sonnenuntergänge wie diese, fotografiert von Jürgen Nejedly

Feste feiern wie sie fallen

Auf der Ruine finden auch traditionell jährlich ein paar Feste statt. Besonders bekannt ist das Mittelalterfest im April (nach dem Fest im vor dem Fest!). Aber das ist natürlich viel zu weit weg. Wie wärs deshalb stattdessen mit einem Christkindlmarkt mit Kunsthandwerk, auf den du dich freuen kannst? An drei Wochenenden im November können dort handwerkliche Schönheiten erworben werden, die schon verpackt versteckt für den oder die zu Beschenkenden bereit sind... 

Ruine Aggstein
Wie im Märchen... von Christian He

Märchenhaft oder? 

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